Zu ihrem 90. Geburtstag in diesem Jahr widmet die Günter Grass Stiftung Bremen der Malerin, Tänzerin und Autorin Anna Grass eine Ausstellung. Im Rathaus (Untere Halle) sind bis zum 28. August 2022 (Öffnungszeiten: täglich von 11 bis 19 Uhr – Eintritt frei) vor allem ihre Aquarelle zu sehen. Die gebürtige Schweizerin stammt aus einer "Sonntagsmalerfamilie", wie sie sie nennt. Als Kind durfte sie ihren Vater, den es Zeit seines Lebens zum Malen ins Gebirge zog, manchmal am Wochenende begleiten. Dabei achtete sie stets darauf, ihr Skizzenbuch im Rucksack zu haben, denn das war dem Vater wichtiger als festes Schuhwerk. Die Bergtouren und das Skizzieren behielt Anna Grass bei: "Ich bin eine verkappte Abenteurerin." So entstanden im Laufe ihres Lebens unzählige Zeichnungen von Bergen und Tälern, Hütten und Flüssen. Anna Grass reizen die Natur und deren Veränderungen – und unterwirft sie künstlerischen Stilmitteln. Neben den Aquarellen enthält die Ausstellung auch Porträts und ein Video-Gespräch über ihre Lebensstationen und Begegnungen.
Anna Grass war von 1954 bis 1978 mit dem Schriftsteller Günter Grass verheiratet. Sie absolvierte Aus- und Fortbildungen im Modernen Tanz und im Klassischen Ballett an renommierten Schulen in Berlin, Paris und New York. Später betätigte sie sich als Tanzpädagogin. Ihre erste Ausstellung als Malerin hatte sie 1983 in Köln. Inzwischen betätigt sich Anna Grass als Autorin und arbeitet an der Veröffentlichung ihres zweiten Buches.
Mehr dazu: grassmedienarchiv.de/