Mit einem Empfang in der historischen Oberen Halle des Bremer Rathauses hat der Senat der Freien Hansestadt Bremen Ratskellermeister Karl-Josef Krötz (66) am 20. Januar 2023 nun auch ganz offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Die Bremer Landesregierung hatte den damals 32-jährigen im Jahr 1989 als 19. Kellermeister in Folge seit 1627 berufen. Der Chef der Senatskanzlei, Staatsrat Thomas Ehmke, Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt und Monika Reule, Geschäftsführerin des Deutschen Weininstituts, dankten ihm für sein Wirken und erinnerten an zahlreiche Stationen seines Engagements. Staatsrat Ehmke: "Sie haben unermüdlich den Ruf des Bremer Ratskellers und des deutschen Weins gemehrt und in die Welt getragen. Die Weinwelt hat es Ihnen gedankt: Immer wieder haben Sie Fachjournalisten und Weinexperten von den Qualitäten des Bremer Ratskellers überzeugt." Mit einem Blick in die Zukunft stellte Ehmke fest: "Wir arbeiten daran, das UNESCO-Welterbe Bremer Rathaus und Roland mit dem Ratskeller als Botschafter der deutschen Weinkultur noch besser zu präsentieren. In der Unteren Halle soll ein Besucherzentrum entstehen, in dem Gäste Bremens willkommen geheißen und auf Erkundungstouren durch das seit 1405 stehende Rathaus und die Kellerei gesandt werden. Dazu arbeiten wir ganz im Sinne des scheidenden Kellermeisters mit dem gesamten Kellerteam sehr eng zusammen. Mit den Neueinstellungen von Felix Böhme und dem neuen Kellermeister Frederik Janus – einem ebenso jungen Oenologen und Winzer wie Karl-Josef Krötz es damals war – sind die Generationenwechsel eingeleitet."
Gemeinsam freuten sich Staatsrat Ehmke und Senatorin Vogt auch über die von Karl-Josef Krötz auf den Weg gebrachte Kooperationen des Ratskellers mit dem Verein "Römerkelter e.V." in Erden an der Mosel und das Erfolgsprodukt Bremer Senatswein, das in Zusammenarbeit mit den Winzern vor Ort und der Bremer Behindertenwerkstatt Martinshof entsteht. Der Bremer Senat setzt auf die Fortsetzung dieser erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Mosel und Weser. Senatorin Vogt: "Ich wünsche dem Nachfolger Frederik Janus eine erfolgreiche Fortsetzung der langjährigen Tradition des Ratskellers – vermutlich eines der wichtigsten Ämter des deutschen Weines außerhalb der traditionellen Anbaugebiete."
Monika Reule, Geschäftsführerin des Deutschen Weininstituts, hob hervor, dass Krötz in seiner Karriere den deutschen Weinbau mit dem Ausbau von trockenen Gewächsen mit "revolutioniert" habe und erinnerte launig auch daran, dass Krötz "Jahr für Jahr" auch ein fester Bestandteil bei der Wahl der Deutschen Weinkönigin sei. Reule: "Das gehört zusammen – eine Erfolgsgeschichte durch und durch." In seiner Rede gab Krötz den Dank an seine Familie sowie das ganze Ratskeller-Team weiter. Er stellte noch einmal heraus, dass "in diesen Räumen Tradition und Geschichte wirklich zu spüren sind." Und weiter: "Der Bremer Ratskellermeister ist Repräsentant des gesamten deutschen Weins und eines Bremer Traditionsunternehmens, er ist Botschafter einer UNESCO-Welterbestätte und eines Bundeslandes. Mit Herz und Leidenschaft ist das eine lebensfüllende und erfüllende Aufgabe."
Der Bremer Ratskeller leistet seit mehr als 600 Jahren einen bedeutenden Beitrag zur Weinkultur in Deutschland. Im "köstlichem Fundament" des Rathauses, wie der Ratskeller gern tituliert wird, werden traditionell ausschließlich deutsche Weine ausgeschenkt und gelagert. 1200 Sorten umfasst das Sortiment, das nach Angaben des Ratskellers das größte weltweit ist.