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Bremer Welterbetage 2022 erfolgreich beendet

Ausstellung im Rathaus noch bis zum 20. Juni geöffnet

Mit so vielen Veranstaltungen wie nie zuvor sind die Bremer Welterbetage 2022 am diesjährigen UNESCO-Welterbetag (5. Juni) zu Ende gegangen. Die am 1. Juni 2022 gestartete Veranstaltungsreihe rückt jährlich das Rathaus und den Roland auf dem Bremer Marktplatz in den Mittelpunkt. Beide sind ein einzigartiges Zeugnis für die Entwicklung von bürgerlicher Autonomie sowie Marktrechten und gehören seit 2004 zum UNESCO-Welterbe der Menschheit. Zahlreiche Führungen, Ausstellungen, Konzerte und Mitmachaktionen lockten über tausende Besucherinnen und Besucher aus nah und fern in das Herz der Hansestadt.

Eröffnung der Bremer Welterbetage mit dem Mitsingfest Bremen so frei – Ein Fest in 11 Liedern. Foto: Patric Leo
Eröffnung der Bremer Welterbetage mit dem Mitsingfest "Bremen so frei – Ein Fest in 11 Liedern". Foto: Patric Leo

Gestartet sind die Bremer Welterbetage mit einer Neuauflage des Mitsingfestes "Bremen so frei – Ein Fest in 11 Liedern"! auf dem Marktplatz. Die elf Lieder sind eine gesungene Liebeserklärung an Bremen und Bremerhaven. Es sind Lieder, die junge und alte Menschen zusammenbringen. Grundschulklassen und Seniorengruppen, Chöre und viele Musik- und Bremen-Fans schnappten sich die Notenhefte und hatten gemeinsam Spaß daran, die Bremer Geschichte zum Klingen zu bringen. Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte eröffnete das Mitsingfest, sang die Lieder begeistert mit und freute sich anschließend auch über die Performance der Bremer UNESCO-Projektschulen, die mit Bildern, Bewegungen und Worten darstellten, welche Bedeutung das Welterbe für sie hat. Für Bewegung sorgte auch das von der Bremer Landeszentrale für politische Bildung organisierte Projekt "Mein Herz für Grundrechte", bei dem die Menschen in Bremens guter Stube ins Gespräch über das Grundgesetz kamen.

Das rockt: Plattdüütsch Dag am 3. Juni 2022 auf dem Marktplatz. Foto: Patric Leo
Das rockt: "Plattdüütsch Dag" am 3. Juni 2022 auf dem Marktplatz. Foto: Patric Leo

Ein weiteres Highlight war der "Tag der Jugend" am 2. Juni 2022 mit Auftritten der Bremer Kinder- und Jugendkantorei unter der Leitung von Ilka Hoppe und Christoph Jäger sowie der Preisträgerinnen und Preisträger von "Jugend musiziert", "Jugend jazzt" sowie "Jugend forscht" auf der Marktplatzbühne. Einen ganz besonderen Beitrag zum Gelingen der diesjährigen Bremer Welterbetage leistete der "Plattdüütsch Dag" am 3. Juni. An diesem Freitag rückte die niederdeutsche Sprache in den Mittelpunkt, wurden Inschriften aus dem Rathaus erklärt, informative und kurzweilige Talks geführt und der Marktplatz mit plattdeutscher Musik der Band ROCKWARK und des Fiede Bied Quintetts zum Klingen gebracht.

Am Samstag, dem Tag vor dem UNESCO-Welterbetag, lockte der Bremer Marktplatz erneut mit einem bunten Programm: eine geführte Fahrradtour des ADFC machte sich auf geschichtlichen Pfaden am Focke Museum auf den Weg und radelte mit Zwischenstopp an der Wilhelm und Helene Kaisen-Stiftung in Borgfeld zum Markt, auf dem das Hornquartett der Bremer Philharmoniker die Menschen auf einen musikalischen Weg durch die Jahrhunderte mitnahm. Die Bremische Bürgerschaft öffnete ihre Türen für Führungen durch das Parlamentsgebäude und Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff schnitt eine Torte zum 75. Landesjubiläum an. Die Performerin Ludmilla S. Euler ließ den Bremer Roland mit dem großen Wert der Freiheit lebendig werden und in den frühen Abendstunden startete der digitale Weinschnack aus dem Bremer Ratskeller. In der Kirche Unser Lieben Frauen erklang ein Konzert des Projektes "Europäisches Hanse-Ensemble" mit Kompositionen aus alten Hansestädten.

Führungen durch das Rathaus am UNESCO-Welterbetag 2022
Am Sonntag, 5. Juni 2022, dem UNESCO-Welterbetag, nutzen Hunderte die kostenlosen Führungen durch das Bremer Rathaus und bewunderten unter anderem die Obere Halle, Bremens schönsten und repräsentativsten Festsaal. Die Untere Halle konnte bei einem Besuch der Ausstellung "Bremen – Geschichte – Welterbe" entdeckt werden.

Das UNESCO-Welterbe Bremer Rathaus und Roland. Foto: Senatskanzlei/Jonas Ginter
Das UNESCO-Welterbe Bremer Rathaus und Roland. Foto: Senatskanzlei/Jonas Ginter

Weinkultur trifft Weltkultur – Der Bremer Ratskeller
Wie in den Vorjahren leistete der Bremer Ratskeller einen herausragenden Beitrag zum Gelingen der Bremer Welterbetage und bot ein attraktives und umfangreiches Programm mit Weinausschank auf dem Marktplatz, digitalem Weinschnack aus dem Ratskeller, einem Weinbingo und Sonderführungen an. Ehrengast des Programms war die 73. Deutsche Weinkönigin Sina Erdrich. Der Bremer Ratskeller (Weinhandel seit 1405) leistet seit mehr als 600 Jahren einen bedeutenden Beitrag zur "Weinkultur in Deutschland" – die im Jahr 2021 von der Kulturministerkonferenz auf Empfehlung des Expertenkomitees der Deutschen UNESCO-Kommission in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden ist.

Noch bis zum 20. Juni 2022: Ausstellung "Bremen – Geschichte – Welterbe" im Rathaus
Auf die Spuren der spannenden Vergangenheit von Rathaus und Roland lädt die Ausstellung "Bremen – Geschichte – Welterbe" ein. Sie beantwortet auch die Frage, warum Bremens Herzstück unter diesen besonderen Schutz der UNESCO gestellt wurde. Die Präsentation zum Bremer Welterbe in der Unteren Halle des Rathauses ist noch bis zum 20. Juni zu sehen. Sie wurde gemeinsam vom Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte "Focke-Museum", dem Landesamt für Denkmalpflege, der Landesarchäologie und dem Staatsarchiv Bremen vorbereitet. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei. Öffnungszeiten täglich von 11 bis 18 Uhr. Das Begleitprogramm gibt es auf hier.

Der Künstler Alexander Dettmar beim Aufbau der Ausstellung Deutschland eine Malerreise – Welterbestätten. Foto: Patric Leo
Der Künstler Alexander Dettmar beim Aufbau der Ausstellung "Deutschland eine Malerreise – Welterbestätten". Foto: Patric Leo

Noch bis zum 24. Juni 2022: "Deutschland eine Malerreise – Welterbestätten"

Noch bis zum 24. Juni 2022 ist in der Stadtkirche Unser Lieben Frauen die am UNESCO-Welterbetag gestartete Ausstellung "Deutschland eine Malerreise – Welterbestätten" des Künstlers Alexander Dettmar zu sehen. Der Ernst-Barlach-Preisträger Alexander Dettmar hat in einer ungewöhnlichen Malerreise durch Deutschland zahlreiche UNESCO-Welterbestätten in Bildern dargestellt. Diese Reise dokumentiert er mit den Mitteln eines kraftvoll abstrahierenden Malers und zeigt, wie schön und unendlich wichtig der Erhalt dieser Gebäude ist. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.

Dank für die Unterstützung – Im Einsatz für die Weltkultur
Schirmherr der Bremer Welterbetage ist der Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen, Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte. Ein besonderer Dank für die Unterstützung der diesjährigen Veranstaltungen geht an die Karin und Uwe Hollweg Stiftung, die Unternehmensverbände im Lande Bremen, das Mercedes-Benz Werk Bremen, die Sparkasse Bremen, die SWB AG, die M3B und den Bremer Ratskeller (Weinhandel seit 1405), die Bremer Volkshochschule, die Stadtbibliothek Bremen, das Dom-Museum und die Handelskammer, die Böttcherstraße sowie die Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) mit dem Projekt "klangfrisch 2022 – Bremen - Stadt der Musik."

Ausblick: Bremer Welterbetage 2023
Die nächsten Bremer Welterbetag finden rund um das erste Wochenende im Juni 2023 mit dem UNESCO-Welterbetag am 4. Juni 2023 statt.

Hintergrund
Der UNESCO-Welterbetag findet seit 2005 auf Initiative der Deutschen UNESCO-Kommission und des Vereins UNESCO-Welterbestätten Deutschland am ersten Sonntag im Juni statt. Unter dem Motto "50 Jahre Welterbekonvention: Erbe erhalten – Zukunft gestalten" standen in diesem Jahr die Bedeutung und die Wirkungen dieses weltweit bekanntesten Schutzinstruments für das Kultur- und Naturerbe im Mittelpunkt des Aktionstags.

1.154 UNESCO-Welterbestätten in 167 Ländern weltweit machen die Geschichte der Menschheit und des Planeten erlebbar. 51 von ihnen befinden sich in Deutschland. Welterbestätten sind Zeugnisse vergangener Kulturen, künstlerische Meisterwerke und einzigartige Naturlandschaften. Der Schutz und Erhalt dieser Stätten liegt in der Verantwortung der gesamten Weltgemeinschaft.