Noch bis zum 14. Februar 2022 ist in der Unteren Halle des Bremer Rathauses die Ausstellung "Jüdisches Leben" zu sehen – täglich zwischen 10 und 18 Uhr, der Eintritt ist kostenlos. Auf Tafeln und durch Abbildungen bekommen Besucherinnen und Besucher unter anderem Einblicke in die religiösen Traditionen der Juden – vom Shabbat bis zur Bar Mitzwa-Feier über Jom Kippur und Chanukka. Außerdem wird gezeigt, welche Vereine und Institutionen in Bremen das jüdische Leben prägen und gestalten. Darüber hinaus sind Fotografien von Rainer Geue zu sehen. Seine Portraits aus der Sammlung "Ins Gesicht geschrieben" erzählen die Geschichten 19 betagter jüdischer Menschen, die sich in ihrem letzten Lebensabschnitt entschlossen haben, aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland einzuwandern. Es sind die Gesichter eines durch den Holocaust geprägten Jahrhunderts. Viele sind dem Tod mehrfach entkommen, alle haben zahllose Angehörige verloren.
Veranstalterin der Ausstellung ist die Jüdische Gemeinde in Bremen. Mit über 840 Mitgliedern ist sie eine der größten jüdischen Gemeinden Deutschlands.
Untere Halle
Schlicht, streng und klar: So wirkt die Untere Halle – Bremens älteste Mehrzweckhalle – auf die Besucherinnen und Besucher. Zwei Reihen dunkler, grobbehauener Eichenholzpfeiler gliedern die Halle in drei Längsschiffe. Über Jahrhunderte hinweg wurde hier Markt abgehalten. Überdacht, vor Regen und Wind geschützt, war der Raum ein idealer Treffpunkt für das Volk. Die beachtenswerten Portale stammen aus der Zeit zwischen 1545 und 1660. Die Untere Halle ist Teil des UNESCO-Welterbe Rathaus und Roland. Sie wird zurzeit vornehmlich geöffnet für Ausstellungen mit Themen von gesellschaftlicher, historischer oder bremischer Relevanz oder für überregional tätige Organisationen, bei denen ein besonderer Bezug zu Bremen besteht.