Der Senat hat am 8. Januar 2025 in einer Trauerfeier in der Oberen Halle des Rathauses des Bremer Ehrenbürgers Uwe Hollweg gedacht. Der Unternehmer, Politiker und Kunstmäzen Hollweg war am 9. Dezember 2024 im Alter von 87 Jahren verstorben. Bürgermeister Andreas Bovenschulte würdigte ihn in seiner Ansprache als Person, die für ihre "Heimatstadt unfassbar viel getan" hat.
Bürgermeister und Kultursenator Andreas Bovenschulte: "Uwe Hollweg hat Kunst und Kultur als ganz entscheidend für die weitere Entwicklung Bremens begriffen. Und aus diesem Grund hat er Wirtschaft und Kultur zusammengebracht, damit am Ende die Stadt – und somit wir alle – davon profitieren."
Bovenschulte öffnete die Perspektive aber auch weit über Hollwegs mäzenatische Gaben und seinen Erfolg als Unternehmen hinaus, um sein Wesen und Schaffen angemessen darzustellen: "Er war ein aufrechter Demokrat, der sich – sobald er Kulturakteure in der Ausübung ihrer Kunst bedroht sah – engagiert zu Wort zu meldete und damit auch immer eine Lanze für die Kunstfreiheit in der Gesellschaft brach." Hollweg – der Mitte der 1970er Jahre CDU-Landesvorsitzender und insgesamt drei Wahlperioden lang Mitglied der CDU-Bürgerschaftsfraktion war – sei "immer ein Mann des Ausgleichs gewesen", betonte Bovenschulte.
Und Bovenschulte hob auch die Rolle von Hollwegs Ehefrau Karin Hollweg insbesondere für Uwe Hollwegs Auftreten als bedeutender Mäzen der Stadt hervor: "Man darf nicht vergessen, liebe Frau Hollweg, dass Sie als Künstlerin Ihren Mann mit Ihrer Leidenschaft für die Kunst angesteckt haben. Am Ende hat sich die erfolgreiche Tätigkeit von Ihnen Beiden in der Unterstützung für die Kultur unserer Stadt fortgesetzt. " Das Resultat ist die "Karin und Uwe Hollweg Stiftung", die ungezählte Einrichtungen und Künstlerinnen und Künstler gefördert hat. Als Kultursenator macht Bovenschulte das so deutlich: "In meinem Ressortbereich gibt es keine einzige Einrichtung, die nicht direkt oder indirekt im Verbund mit anderen von der 'Karin und Uwe Hollweg Stiftung' unterstützt wurde."
Für seine Arbeit wurde Hollweg 2003 die Ehrenbürgerwürde verliehen – die höchste Auszeichnung, die Bremen vergeben kann. In der Begründung hieß es damals: "Der Senat hat beschlossen, Herrn Uwe Hollweg das Ehrenbürgerrecht der Freien Hansestadt Bremen zu verleihen für sein außerordentliches Engagement im Dialog der bremischen Wirtschaft mit den zivilgesellschaftlichen Kräften der Stadt." Im Rückblick betonte Bovenschulte, weite Teile dessen, was heute das Bremer Kulturleben ausmacht, großzügig von der Stiftung unterstützt worden sei. "Bemerkenswert ist, dass Sie einen Blick auf alle Felder der Kultur hatten." Daneben bauten Hollwegs am Altenwall auch noch ein eigenes Museum auf, in dem sie über 700 Werke aus ihrer privaten Sammlung zeigen.
Bovenschulte zusammenfassend über den Menschen Uwe Hollweg: "Er war ein Bremer, wie er im Buche steht: freundlich und humorvoll, bescheiden und ein wenig zurückhaltend, aber vor allem gradlinig, zielstrebig und enorm engagiert. Uwe Hollweg nahm sich selbst nicht so wichtig. Umso mehr aber eine Sache, für die er entschieden hatte sich einzusetzen. Es waren diese im besten Sinne hanseatischen Tugenden, die unseren Bremer Ehrenbürger und sein Wirken auszeichneten."