Gemeinsam mit dem Bremer Ratskeller und dem Martinshof hat Sozial-Staatsrat Jan Fries heute (29. Juli 2021) im KWADRAT den aktuellen Jahrgang der Senatsweine aus dem Bremer Ratskeller präsentiert: einen trockenen und einen feinherben Riesling aus der Spitzensteillage "Erdener Treppchen" in Erden an der Mosel. Mit dabei waren Ratskellermeister Karl-Josef Krötz, Werkstatt Bremen-Geschäftsführer Johann Horn, der Winzer Stefan Justen als Vorsitzender des Fördervereins Römerkelter Erden e. V., sowie Beschäftigte des Bremer Martinshofes.
Staatsrat Fries lobte den Senatswein und bedankte sich für die Zusammenarbeit von Ratskeller und Martinshof. "Die Zusammenarbeit der beiden Einrichtungen ist für alle ein großer Gewinn und zugleich ein Aushängeschild für die deutsche Weinkultur". Der Bremer Ratskeller leistet seit mehr als 600 Jahren einen bedeutenden Beitrag zur Weinkultur in Deutschland. Der Bremer Martinshof steht mit individueller beruflicher Bildung und Beschäftigung für die Integration zahlreicher Menschen mit Handicap in die Gesellschaft und das Arbeitsleben. Ratskeller und Martinshof sind zwei echte Bremer Institutionen, die einen festen Platz in den Herzen der Bremerinnen und Bremer haben. Wenn beide Einrichtungen zusammenarbeiten, kommt dabei ein weiteres Spitzenprodukt heraus: der Bremer Senatswein! "Arbeit und Soziales verschmilzt mit Kunst und Hochgenuss", freute sich Johann Horn.
Dieser Wein wird erzeugt im "Bremer Weinberg" von den Steilhängen des "Erdener Treppchen" in Erden an der Mosel. Beschäftigte des Martinshofes unterstützen den Winzer bei der Weinlese. Aus den Trauben wird dann ein bei Weinsammelnden hoch geschätzter Riesling, der in sehr limitierter Auflage verkauft wird. "Ganz typisch Mosel, ein unverwechselbarer Wein, der nicht kopierbar im Geschmack ist", hob Ratskellermeister Krötz hervor und schwärmte vom „Gaumenspektakel auf der Zunge.“ Von dem aktuellen Jahrgang gibt es 1.300 Flaschen (feinherber Riesling) und 1.000 Flaschen (Riesling trocken) zu kaufen. Jede Flasche kostet 12,50 € und ist im Ratskeller sowie den Verkaufsstellen des Martinshofes erhältlich.
Im Jahr 2018 wurde die Weinlese durch ein ganz besonderes Kunstprojekt mit dem Thema "Bremer Stadtmusikanten besuchen die Weinberge an der Mosel" ergänzt. So traf sich das Team der Werkstatt Bremen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des DRK-Sozialwerks Bernkastel-Wittlich im Weinberg an der Mosel. Gemeinsam wurde mit Bleistift, Acrylfarben, Schablonen der Stadtmusikanten, Pastellkreide und Aquarell gearbeitet. Es entstand eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Bilder, die unter anderem anschließend zu einem Kalender zusammengefügt wurden. Damit war der Grundstein für Art brut im Erdener Treppchen gelegt. Die "Art brut" ist ein Sammelbegriff für autodidaktische Kunst von Laien, Kindern und Menschen mit Einschränkungen. Versteigert wurden die Kunstwerke vom Initiator des Projektes Stefan Justen, Vorsitzender des Fördervereins Römerkelter Erden e. V. Im Jahr 2019 hat das Team zusammen mit acht Beschäftigten der Werkstatt Bremen und des DRK-Sozialwerks Bernkastel-Wittlich außerdem Skulpturen entworfen, die im Kletterwanderweg des Erdener Treppchen an der Mosel als Dauerausstellung aufgestellt wurden. Der Erlös der Projekte in Höhe von 6.000 € wurde mit jeweils 3.000 € aufgeteilt und an das DRK-Sozialwerk Bernkastel-Wittlich sowie an den Martinshof in Form eines Schecks überreicht.
Das Bremer Rathaus und die Roland-Statue auf dem Marktplatz sind im Juli 2004 in die UNESCO-Welterbe-Liste aufgenommen worden. Als Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation würdigt die UNESCOdieses Ensemble als ein "einzigartiges Zeugnis" für die Entwicklung von bürgerlicher Autonomie und Marktrechten, wie diese sich im Laufe von Jahrhunderten in Europa herausformten. Rathaus und Roland sind außergewöhnliche und sehenswerte Beispiele für Demokratie und Freiheit, für Selbstbestimmung und städtische Autonomie. Sie sind Symbole einer alten und weltoffenen Stadt, die in ihrem Herzen jung geblieben und offen für neue Ideen ist. Im Keller des Hauses lagern die ältesten Fassweine Deutschlands, unter anderen der 1653er Rüdesheimer Rosewein. Seit Anfang des Jahres 2021 zählt die Deutsche Weinkultur offiziell zum Immateriellen Kulturerbe in Deutschland. Als Immaterielles Kulturerbe werden lebendige Traditionen, Ausdrucksformen, menschliches Wissen und Können sowie darstellende Künste in aller Welt dokumentiert.
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