Sie ist ein Kleinod, ein Juwel, um das Bremen vielfach beneidet wird: Die Güldenkammer im Bremer Rathaus glänzt im reinen Jugendstil. Wer sie betritt, spürt eine fast heitere Festlichkeit. Der Raum wirkt ebenso glanzvoll wie behaglich. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die bereits im Jahr 1595 entstandene Kammer von Heinrich Vogeler umgestaltet. Er schuf ein Gesamtkunstwerk von einzigartiger ornamentaler Kraft. Überall finden sich die verschlungenen Zierformen des Jugendstils. Alle Details, vom Türgriff bis zum Leuchter, sind zu einer harmonischen Einheit verwoben. Die Wände schmückt eine vergoldete Ledertapete, die bis unter die Decke reicht.
Der Künstler Heinrich Vogeler steht anlässlich seines 150. Geburtstages im Mittelpunkt einer Veranstaltungsreihe. Unter dem Titel Ein Leben als Gesamtkunstwerk – Heinrich Vogeler und sein "Barkenhoff" findet im Rathaus am Montag, 12. Dezember 2022, um 17 Uhr ein Vortrag von Prof. Dr. Bernd Küster statt. Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte eröffnet die Veranstaltung.
Wie kein anderer Künstler hat Heinrich Vogeler seinen "Barkenhoff" in jede Wandlung seines Lebens einbezogen, und so gehören er und sein Anwesen aufs engste zusammen. Bernd Küsters Vortrag führt die wechselvolle Geschichte des einstigen Gesamtkunstwerks und seines Gestalters vor Augen. Kenntnisreich und spannend schildert er die Bedeutung des "Barkenhoffs" für das Lebenswerk des Ausnahmekünstlers.
Prof. Dr. Bernd Küster war Direktor des Landesmuseums Oldenburg und bis 2018 der Museumslandschaft Kassel. Er veröffentlichte zahlreiche Werke zur bildenden Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts, insbesondere zur Kulturgeschichte Norddeutschlands, sowie diverse Künstlermonographien (u.a. auch "Das Barkenhoff-Buch").
Mehr zur Veranstaltungsreihe gibt es in diesem Flyer (pdf, 492 KB).