Der erste Arkadenbogen
Der zweite Arkadenbogen
Der dritte Arkadenbogen
Der vierte Arkadenbogen
Der fünfte Arkadenbogen
Der sechste Arkadenbogen
Der siebte Arkadenbogen
Der achte Arkadenbogen
Der neunte Arkadenbogen
Der zehnte Arkadenbogen
Der elfte Arkadenbogen
Auf dem linken Zwickel des ersten Arkadenbogens ist eine gekrönte Frau zu sehen. In ihrer rechten Hand hält ein Zepter, in ihrer Linken ein aufgeschlagenes Buch. Sie ist fast völlig nackt.
Die ihr zugewandte Figur auf dem rechten Zwickel ist ebenfalls nur spärlich bekleidet. Sie streckt der Anderen mit der rechten Hand eine Sonne entgegen. Mit der linken Hand trägt sie eine Fackel. Ihr Kopf ist mit einer Muschel bedeckt.
Diese Attribute stehen für "Veritas", für die Wahrheit. Die Nacktheit der Figuren soll ausdrücken, dass die Wahrheit nichts zu verbergen hat. Die Sonne kann verstanden werden als Ausdruck für die Unveränderbarkeit der Wahrheit, die Fackel symbolisiert die Erhellung des Verstandes.
Der zweite Arkadenbogen ist für Bremen am bedeutungsvollsten. Er verweist auf die Sage von der Henne mit dem Küken. Danach sollen arme Fischer auf der Suche nach einer neuen Bleibe sich dort niedergelassen haben, wo sie eine Henne mit ihren Küken entdeckten.
Die Frau links trägt nur ein Stück Stoff über ihren Lenden, In der rechten Hand hält sie eine Kugel mit einem Hahn. Der linke Arm umschlingt einen Hund. Hund und Hahn symbolisieren Treue und Wachsamkeit.
Die Frauenfigur über dem Zwickel rechts - bekleidet mit einem Waffenrock - umschlingt eine Henne mit ihren Küken - Symbol für Fruchtbarkeit und Mütterlichkeit.
Die Bedeutung der Figuren auf den Zwickeln des dritten Arkadenbogens konnte bis heute noch nicht ganz geklärt werden. Die eine der beiden Frauen ist nur spärlich, die andere gar nicht bekleidet. Die Figur links steht wahrscheinlich für die Tugend Fleiß.
In ihren Händen hält sie einen Spaten, eine Sonne und eine Waaguhr. Ihre Haare werden von einem Tuch zusammengehalten. Die ihr gegenübersitzende Frau hält eine Peitsche, ein Stundenglas und einen Sporn. Dies könnte für Kunstfertigkeit oder Sorgfalt stehen.
Der vierte Arkadenbogen zeigt links eine Frau, die mit der linken Hand Münzen verstreut. In der Rechten hält sie den Beutel, aus dem sie diese nimmt. Sie steht für Freigebigkeit.
Die Figur auf dem rechten Zwickel trägt einen Helm, einen Waffenrock, ein Kapitell und eine Säule. Die Säule symbolisiert die tragende Kraft; Helm und Waffenrock den Schutz vor Angriffen.
Die Frau auf dem linken Zwickel des fünften Arkadenbogens trägt einen Waffenrock, einen Brustpanzer und einem Kronhelm. Sie lehnt sich an einen Löwen. In der linken Hand hält sie einen Zepter, während sie sich auf einen Reichsapfel stützt.
Die Frau auf dem anderen Zwickel ist nur leicht bekleidet. In ihrer linken Hand hält sie eine Krähe, in ihrer Rechten Köcher und Pfeile. Man kann davon ausgehen, dass beide Hochherzigkeit und Eintracht symbolisieren.
Das Fries dieses Bogens ist besonders interessant: Es deutet auf den Kampf der Tugenden: In den dargestellten Figuren triumphieren die Mäßigkeit über die Gier, die Vernunft über die Ungerechtigkeit und die Wahrheit über die Lüge.
Der sechste Arkadenbogen präsentiert auf dem linken Zwickel eine unbekleidete Schöne, deren linker Arm mit einer Kette gefesselt ist. Sie stützt sie sich mit dem rechten auf ein Lamm und hält ein Kreuz in der Hand.
Ihr gegenüber umschlingt eine Frau mit der rechten Hand einige Blumen. Ihre linke Hand liegt auf ihrem Herz. Mit ihrem Finger zeigt sie auf einen Storch. Beide Figuren symbolisieren Geduld und Keuschheit sowie Uneigennützigkeit.
Im Fries des sechsten Arkadenbogens sind die vier Evangelisten abgebildet. Von links nach rechts sind Matthäus mit dem Engel, Markus mit dem Löwen, Lucas mit dem geflügelten Stier und schließlich Johannes mit dem Adler zu erkennen.
Die Frauenfigur auf dem siebten Arkadenbogen ist in Rückenansicht zu sehen. Sie hält einen großen Schlüssel in der rechten Hand. Mit dem linken Arm umschlingt sie den Schwanz eines Delphins auf dem sie reitet. Sie trägt einen Umhang und hat eine Haube auf dem Kopf.
Da auch die Frau auf dem anderen Zwickel in Rückenansicht zu sehen ist wird davon ausgegangen, dass hier die Enthaltsamkeit vom Missbrauch weltlicher Macht und Ehre, sowie die sündige Sinnlust gemeint ist. Die Figur rechts hat vermutlich direkten Bezug zum Rathausbau: Sie trägt eine Tafel mit den Zahlen eins bis elf - die Zeit zwischen der Planung des Rathausumbaus 1601 bis zur Fertigstellung 1611.
Die Figur auf dem linken Zwickel des achten Arkadenbogens zeigt mit der rechten Hand nach oben und hält einen Kelch. Mit der linken Hand umfasst sie ein Kreuz als Symbol des Glaubens.
Ihr gegenüber sitzt eine Figur, die die Hoffnung verkörpern soll. Sie hält einen Anker und eine Taube im Arm. Auf der anderen Seite des Zwickel sieht man eine Frau mit einem Ährenkranz im Haar, die eine Sichel in der Hand trägt. In ihr erkennt man die Göttin für den Ackerbau, sie steht für die Kornernte.
Der neunte Arkadenbogen zeigt auf dem linken Zwickel eine Frau, die zwei Kinder im Arm hält, diese Geste symbolisiert die Liebe.
Gegenüber sitzt eine Figur mit Panzer, die beide Arme zur Seite streckt. Vermutlich hielt sie früher eine Metallwaage in der linken Hand, die nun fehlt.
Auf dem linken Zwickel des zehnten Arkadenbogens schenkt eine Frau Wein aus, sie stellt die Mäßigkeit dar.
Rechts sitzt eine Frau, die einen Spiegel und eine Schlange hält. Die Schlange steht für die Klugheit und der Spiegel symbolisiert die Selbsterkennung.
Bei dem letzten Bogen geht man davon aus, dass die Symbole für die Glückseligkeit und den Sieg stehen. Die Figur links hält in ihrer rechten Hand einen Palmenzweig.
Die andere Figur (rechts) hat einen Flügel und trägt Helm und Waffenrock als Symbol für den Sieg im Bestreben um das Ewige Leben dar.