Jede Stadt hat ein Rathaus. Dort arbeitet der Bürgermeister. Auch Bremen hat ein Rathaus. Es ist besonders schön. Viele Menschen kommen, um es sich anzuschauen. Das Bremer Rathaus steht am Marktplatz. Weil dieses Rathaus etwas Besonders ist, hat es im Jahr 2004 eine ganz besondere Auszeichnung bekommen: Es wurde in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Nur besonders wertvolle und wichtige Bauwerke bekommen den Titel Welterbe.
Das Rathaus ist so besonders, weil es einzigartiges Gebäude ist. Und weil es schon seit über 600 Jahren so aussieht wie heute. Früher hat im Rathaus der Rat der Stadt gearbeitet. Heute arbeitet hier der Bürgermeister. Auch das ist besonders, weil das Rathaus seit vielen Jahrhunderten der Ort für die Regierung von Bremen ist. Das Rathaus steht dafür, dass sich die Bremer Bürgerinnen und Bürger schon immer für sich und ihre Stadt eingesetzt haben. Auch der Roland auf dem Marktplatz steht für die Freiheit der Bremerinnen und Bremer.
Das Alte Bremer Rathaus wurde schon vor über 600 Jahren gebaut, nämlich in den Jahren 1405 bis 1409. Das gesamte Rathaus, so wie es heute in Bremen steht, ist aber erst nach und nach entstanden. Nicht alle Gebäudeteile wurden vor 600 Jahren gebaut. Das Alte Bremer Rathaus bekam 1912 noch einen Anbau, das Neue Rathaus.
Das Bremer Rathaus wurde nie zerstört. Das ist etwas Besonderes. Denn schließlich gab es Kriege, bei denen viele Häuser zerstört worden sind.
Als die Untere Rathaushalle wieder schön gemacht werden sollte, erlebten die Fachleute für die Restaurierung eine Überraschung. Sie entdeckten in einem Eingang eine versteckte Kiste. In dieser Kiste fanden sie eine Bremer Bürgerzeitung aus dem Jahr 1897 und Butterbrotpapier mit den Namen von zwei Handwerkern. Damit in Zukunft auch jemand an unsere Zeit denkt, packten die Fachleute ein paar neue Dinge in die Kiste. Darunter waren Fotos und Zeitungen.