Nachdem im Sommer 2020 ein Ausstellungsprojekt in Theresienstadt zum Abschluss gebracht und auf Initiative des Künstlers Chris Steinbrecher ein Gedenkstein für Riga aufgestellt werden konnte, folgt nun ein Ausstellungsprojekt in der Unteren Halle des Bremer Rathauses: Auch hier geht es um die Erinnerung an die Verbrechen des NS-Regimes und dessen Helferinnen und Helfern, aber auch um die enge Verbindung der beiden Partner- und Hansestädte Riga und Bremen.
In Zusammenarbeit mit dem Museum des Rigaer Ghettos und des Holocausts in Lettland wird in der Unteren Halle eine Wanderausstellung zur Geschichte der Juden in Lettland, bis hin zu ihrer Vernichtung in den Jahren der deutschen Besatzung von 1941 bis 1945 zu sehen sein.
Dazu gesellt sich das berührende Großprojekt "Zwei Tage im Winter" der Künstlerin Dagmar Calais . Dieses thematisiert die an zwei Tagen stattgefundene Ermordung von mehr als 25.000 lettischen Juden aus dem Ghetto von Riga, um "Platz zu schaffen" für Jüdinnen und Juden aus dem Reichsgebiet, die ab Winter 1941 nach Riga deportiert werden sollten. Die Künstlerin zu ihrem Werk: "Es ist ein begehbares Bild, ohne erhobenen Zeigefinger - sondern ein Denk-Raum."
Um die damaligen Ereignisse an junge Menschen heranzutragen, ist zur Ausstellung ein Begleitbuch erschienen, das über die bremische Schulbehörde an Lehrerinnen und Lehrer verteilt wird, um daraus Themen für die Schulen ableiten zu können.
Dieses ist bei Chris Steinbrecher erhältlich oder kann als PDF heruntergeladen werden:
Begleitbuch zur Ausstellung (pdf, 1.3 MB)
Die Ausstellung in der Unteren Halle des Bremer Rathauses (Am Markt 21, 28195 Bremen) findet vom 25. August bis zum 10. September 2021, montags bis samstags in der Zeit von 10 bis 18 Uhr statt. Der Eintritt ist frei. Sonntags ist die Ausstellung geschlossen.
Den geschichtlichen Hintergrund erläutert auch das DHM.