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Lüder von Bentheim (1555 - 1613) gilt als bedeutender Architekt der Weserrenaissance. Er erhielt Anfang des 17. Jahrhunderts den Auftrag , eine neue Fassade für das alte Bremer Rathaus zu entwerfen. 1608 begannen die ersten Arbeiten für die repräsentative Schauseite des Rathauses. Es entstand ein schmuckvoller Wandteppich in eindrucksvoller Bildsprache.
Siehe auch:
Altes Rathaus
Am 1. Juni 1646 – wurde Bremen im "Linzer Diplom" von Kaiser Ferdinand III. zur unmittelbaren freien Reichsstadt erhoben – Grundlage der bis heute andauernden Bremer Unabhängigkeit.
Fünf Meter hoch ragt diese mächtige Bodenstanduhr zwischen dem mittleren und nördlichen Westfenster in die Höhe der Oberen Halle. Der Bremer Uhrmacher Georg Christoph Meybach hat sie im Auftrag des Rates 1739 aus seiner Werkstatt geliefert. Der Eichenholzkasten ist mit Nussbaum furniert und mit Schnitzwerk und Vergoldungen versehen.
Die Uhr zählt fünf Werke, die zusammen 76 Kilogramm schwer sind. Neben den Stunden, Minuten und Sekunden zeigt das Gehwerk mit einer Gangdauer von zwei Wochen das volle Datum samt Wochentag und Mondphase an. Zwei weitere Werke sind zuständig für das Schlagen der halben und vollen Stunden, für Musik sorgen das Viertelstundenglockenspielwerk mit zehn Bronzeglocken und das Große Glockenspielwerk mit 24. Die beiden Klangwerke können viele verschiedene Lieder und Märsche spielen, weshalb die Uhr, wenn alle Spielfunktionen aufgezogen und angestellt sind, die Stunde über längere Zeit Töne und Melodien von sich gibt, als ruhig im Sekundentakt zu ticken.
1903 wird ein Wettbewerb für einen Erweiterungsbau ausgeschrieben - dem Senat fehlen für gewachsene Aufgaben geeignete Räume. Alt- und Neubau sollen sich jedoch zu einem harmonischen Gesamtbild zusammenfügen - keine leichte Aufgabe für einen Architekten. Gabriel von Seidl erhält 1906 den Auftrag und entwirft ein Haus, das den Vorgaben und Ansprüchen des Senats hervorragend gerecht wird. Ihm gelingt es, dem mittelalterlichen Hallenbau die Dominanz zu lassen, Altes und Neues in einen wunderbaren Einklang zu bringen. Behutsam ordnet er den dreimal so großen Neubau dem Altbau unter, verzichtet auf üppige ornamentale Ausstattung. Dezent und verhalten wirkt der Fassadenschmuck, nur sparsam werden einzelne Elemente hervorgehoben. Die Nordfassade erhält eine zweigeschossige, hervorspringende Fenstergruppe mit einem schwungvollen Giebel. Die neuen Dächer werden tiefer gelegt als das alte Kupferdach.
Siehe auch:
Gabriel von Seidl
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Altes Rathaus
Sie heißt schlicht: Die Obere Halle. Der profane Name verbirgt zunächst, dass es sich hier um Bremens schönsten, repräsentativsten Festsaal handelt. Jahrhunderte lang tagte hier der Rat der Stadt. Hier wurden Entscheidungen zum Wohle der Stadt getroffen, Verträge geschlossen, Recht gesprochen und Abgesandte anderer Länder empfangen. Die prachtvoll ausgestattete Obere Rathaushalle – schlicht Obere Halle genannt – ist Bremens schönster und repräsentativster Raum. Die Obere Halle strahlt eine beeindruckende feierliche Würde aus. Was auch immer die Faszination begründet: Dieser einzigartige Raum , einst von dem Dichter Rudolf Alexander Schröder als Heiligtum bremischen Bürgerstolzes bezeichnet, sucht seinesgleichen.
Siehe auch:
Orlogschiffe
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Güldenkammer - außen
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Güldenkammer - innen
Sollte es sich um einen verkleinerten Nachbau einer einmal wirklich vom Stapel gelaufenen und gefahrenen Fregatte entstanden sein, dann ist deren Name vergessen. Die Bezeichnung des Modells als "Bremer Wappen 1750" leitet sich ab vom Bremer Schlüssel und der Jahreszahl "1750" in dem von zwei Löwen gehaltenen Wappen, das am unteren Teil des Heckspiegels zu sehen ist. Das Schiff ist schon zu Anfang des 19. Jahrhunderts im Bremer Rathaus belegt und war wie "De grote Jung" 1900 in der Deutschen Schifffahrts-Ausstellung im Rahmen der Pariser Weltausstellung zu sehen. Das Schiff hat insgesamt 62 Kanonen an Bord und am Vordersteven unter dem Bugspriet einen aufrecht stehenden Krieger mit einer Lanze in der linken Hand. Sie ersetzt ein Kurzschwert, das eigentlich zu dem Mann gehörte, ihm aber im Laufe der Zeiten abhanden gekommen ist.
Siehe auch:
Orlogschiffe
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Orlogschiff - De grote Jung (1779)
,
Orlogschiff - Das Älteste
,
Orlogschiff - Die Johan Swarting
Drittes Orlogschiff Das Älteste wird dies Modell genannt. 1876 wurde es vom alten Seefahrtshof der Stiftung Haus
Seefahrt aus der Hutfilterstraße zusammen mit der Johann Swarting unentgeltlich dem Staat überlassen und ins Rathaus gebracht.
Die größeren seiner 34 Kanonen sind aus Bronze und wurden in früheren Zeiten zu Schauzwecken geladen und abgefeuert. Am Heck des Schiffes fällt eine Figur auf. Es ist der Fahnenschwinger und zugleich das letzte verbliebene Besatzungsmitglied an
Bord. Vor 1969 sind noch vier weitere Seeleute belegt, aber sie gingen seither unter nicht genau geklärten Umständen verloren.
Das Älteste ist nicht datiert und könnte seiner Bauart nach frühestens aus dem späten 16. Jahrhundert stammen. Schiffsmodelle mit Figuren als Besatzung sind im Schütting jedenfalls bereits um 1600 belegt.
Siehe auch:
Orlogschiffe
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Orlogschiff - De grote Jung (1779)
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Orlogschiff - Bremer Wappen 1750
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Orlogschiff - Die Johan Swarting
Das ganz im Westen der Halle hängende Modell stammt aus dem Nachlass des Bremer Architekten Johann Georg Poppe (1837–1915), war aber bereits 1893 in die Obere Halle gelangt. Das schiffbaulich sehr gut gearbeitete Spantenmodell mit Bremer Speckflagge zeigt den Typ eines französischen oder englischen Linienschiffs des 18. Jahrhunderts und wurde 1900 auf der Pariser Weltausstellung gezeigt. Seine Bewaffnung umfasst insgesamt 88 Kanonen und eine wehrhaft mit Lanze und Wappenschild dargestellte Brema als Galionsfigur.
Siehe auch:
Orlogschiffe
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Orlogschiff - Bremer Wappen 1750
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Orlogschiff - Das Älteste
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Orlogschiff - Die Johan Swarting
Viertes Orlogschiff Die Johan Swarting verdankt ihren Namen und ihre Datierung Anno 1650 der Inschrift am Heckspiegel des Schiffes. Dort prangt mit dem Doppeladler auch das Wappen der bremischen Kaufmannschaft, das die Handelskammer bei ihrer Einrichtung 1849 übernommen hat und das auch groß über dem Portal der Schüttingfassade zu sehen ist.
Vermutlich hatte die Johann Swarting ursprünglich im Haus Haus Schütting gehangen, bevor sie in den Seefahrtshof an der Hutfilterstraße gelangte. 1876 kam sie durch Schenkung in die Obere Halle. Dort ist sie mit ihren 4,40 Metern das längste der vier Schiffe. Ihr Rumpf ist nicht als Spantenbau, sondern aus massivem Eichenholz als Klotzmodell gebaut.
Das gibt dem Schiff mehr Festigkeit und ermöglicht es, dass die unmaßstäblich großen Kanonen zu besonderen Festanlässen tatsächlich geladen und abgefeuert werden konnten.
Siehe auch:
Orlogschiffe
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Orlogschiff - De grote Jung (1779)
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Orlogschiff - Bremer Wappen 1750
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Orlogschiff - Das Älteste
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Orlogschiff - Die Johan Swarting
Unter den vielen Kunstwerken und stadtgeschichtlich bedeutsamen Objekten der Oberen Rathaushalle ragen die vier in einer Linie hängenden Schiffsmodelle sowohl als Ensemble wie als einzelne Blickfänge besonders hervor. Die beiden östlichen sind deutlich älter als die zwei anderen und stammen ursprünglich aus dem Haus Schütting. Alle vier haben Kanonen an Bord und werden Orlogschiffe genannt – Oorlog ist das niederländische Wort für Krieg. Zum Schutz ihrer Handelsflotte organisierten die Hansestädte immer wieder militärisch bewaffnete Begleitschiffe. Alle vier Modelle wurden im Laufe der Zeit mehrfach restauriert und 1942 zum Schutz vor Zerstörung während der Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs ins Bremer Umland ausgelagert.
Siehe auch:
Orlogschiff - De grote Jung (1779)
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Orlogschiff - Bremer Wappen 1750
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Orlogschiff - Das Älteste
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Orlogschiff - Die Johan Swarting
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Obere Rathaushalle